HIPGNOSIS-AUSSTELLUNG

Hipgnosis war eine britische Grafikdesign-Agentur in den Jahren 1968-1985 mit Sitz in London. Die beiden Chefdesigner  Aubrey Powell und Storm Thorgerson erstellten an die Hundert Schallplattencover für angesagte Bands wie Pink Floyd, Led Zeppelin, Genesis, Peter Gabriel, AC/DC u.a.m. Sie schrieben damit Musikgeschichte, denn jeder Rockfan hatte diese kunstvollen LP-Hüllen in der Hand, bevor er die Platte auflegte. Mit skurrilem Humor und Doppeldeutigkeiten entwickelten sich die meist surrealistisch inszenierten Fotografien und Collagen zur eigenen Kunstform als innovative Gestaltung von Rock- Alben.

Gegründet wurde Hipgnosis in den 60ern - und wie häufig kam ein Zufall zu Hilfe: die Designer kannten Syd Barrett und Roger Waters von der Band Pink Floyd, die ein Cover für ihre neue LP brauchten. Es wurde ein Erfolgsmodell. Fortan mischten sie
die Rockwelt mit ihren Covern auf. Dabei ließen sie sich in ihrer Kreativtät auch von Surrealisten wie Dali und Bunuel inspieren. Die Entwürfe für die Plattencover waren klar als Kunst angelegt -  für die Plattenfirmen mitunter schwer zu ertragen, weil meist nicht mal der Name der Band oder der Albumtitel auf den sog. „non-covers“ stand! Die damalige Herstellungsweise erfolgte ohne Digitalisierung und Photoshop, mit ungewöhnlichen Bearbeitungstechniken oder gefährlichen Stunts wie beim berühmten brennenden Mann.

Heutzutage in Zeiten von „Me too“ und Kinderpornografie-Problematik wären etliche Motive schlicht unvorstellbar: nackte Kinder auf Felsen, entblößte Frauenbrüste mit Kaugummi – doch in den 70ern stand diese Kunst für Freiheit und Revolution.

In der Wanderausstellung „Daring to dream. 50 Jahre Hipgnosis“ gibt es eine sehenswerte Kollektion aus dem Bestand des Werkstatt-Archivs von Hipgnosis zu bewundern. Ich sah sie mir in Lüneburg an. Im Video sind einige Beispiele zu sehen.

Video 3.Min - unterlegt mit der einfühlsamen Musik von Sebastian und Rolf
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